aroma:id nahm an der Design Challenge 2018 des finnischen Traktorherstellers Valtra teil und schaffte es mit dem Konzept CENTAUR unter die ersten fünf Platzierungen von 107 Einreichungen . Die Jury urteilte, dass der ähnlich einem Automobil gestaltete Traktor "vielleicht etwas zu filigran" sei; aufgrund seiner "verblüffenden Reifen und des fortschrittlichen Fahrwerks" hinterließ der Entwurf jedoch einen bleibenden Eindruck und wurde mit einer "Honorable Mention" geehrt.

CENTAUR Auf jedem Terrain heimisch

 

CENTAUR ist ein modulares Landwirtschaftsfahrzeug, das die klassischen Einsatzzwecke eines Traktors komplett erfüllt, aber darüber hinaus eine bedeutend höhere Alltagstauglichkeit besitzt. Das Fahrzeug bietet optimale Fahreigenschaften auf dem Acker und kann gleichzeitig auf befestigten Wegen und asphaltierten Straßen eingesetzt werden, ohne die typischen Kompromisse bei den Fahreigenschaften einzugehen. Zu diesem Zweck lässt sich die Fahrerkabine des Fahrzeugs in Position und Ausrichtung verändern und das Fahrwerk in vielen Dimensionen verstellen. Das Profil der Reifen ist durch ein innovatives System verstellbar, um sich unterschiedlichen Untergründen optimal anzupassen.

 





Natürliche Umstände wie v.a. die Wachstumszyklen der Feldfrüchte bedingen, dass die Tätigkeiten auf dem Acker über das Jahr verteilt unterschiedlich frequentiert stattfinden. In der Winterzeit können Traktoren über Monate kaum sinnvoll eingesetzt werden und verbleiben im Stillstand. Die Maschinen für den landwirtschaftlichen Einsatz beanspruchen hierbei aber große Lagerfläche, die bereitgestellt werden muss. Gleichzeitig lässt sich der globale Trend beobachten, dass die Fläche und die Anzahl der zu bestellenden Felder immer größer werden und der Aktionsradius des Landwirts damit deutlich erweitert werden muss. Das Erreichen der Äcker wird immer längere Wege beanspruchen. Unerlässlich bleibt es aber, dass die Ackerflächen vom Landwirt weiterhin persönlich mit dem Zugfahrzeug schnell erreicht werden. Doch auch nach getaner Arbeit reicht es nicht mehr aus, den Traktor in eine nahe gelegene Scheune zu fahren und abzustellen. Vielmehr wird es notwendig werden, dass der Fahrer damit auch urbane Ziele – nicht zuletzt vielleicht sein zu Hause in der Stadt – problemlos erreichen kann. Unter dem Einfluss der fortschreitender Urbanisierung wandelt sich der Alltag des Landwirts immer mehr zu einem außerzentralen Managerberuf, bei dem große landwirtschaftliche Areale zentral gesteuert werden. Auch dieser Entwicklung trägt das Konzept CENTAUR Rechnung.



Das Cockpit von CENTAUR ist in der Lage, sich unterschiedlichen Bedürfnissen anzupassen. Die Kabine kann ihren verfügbaren Raum für diverse Gerätschaften bereitstellen oder durch das Herausklappen von Sitzen auch Mitfahrern ansprechende Sitzgelegenheiten bieten. Auf einem Schienensystem gelagert, kann die Fahrerkanzel auf dem Fahrgestell nach vorne oder hinten verfahren, um so dem Fahrer optimale Übersicht zu gewährleisten, egal ob er ein Werkzeug an der Front oder am Heck der Zugmaschine einsetzt. Auch die Gesamtlänge des Gefährts kann so bei Bedarf reduziert und die Traktion durch bessere Abstützung des Anhängerschwerpunkts erhöht werden.

CENTAUR muss nicht zwingend von einem Fahrer gesteuert werden, der in der aufgesetzten Kabine sitzt. Das Chassis ist in der Lage, autonom oder auch von Menschenhand ferngesteuert, alleine oder im Schwarm mit anderen Fahrzeugen zu interagieren. Dabei nutzt das Fahrzeug nicht nur intelligente Kommunikationswege, sondern profitiert auch von seiner flexiblen Mechanik. Beispielsweise wird die Niveauregulierung des Fahrzeugs genutzt, um sich an diverse Anbaugeräte anzudocken und diese aus ihrer Abstellposition anzuheben.













Traktoren müssen zum einen Stabilität und Traktion beim Einsatz auf dem Acker gewährleisten, zum anderen müssen sie Wege zu den Einsatzgebieten bewältigen und dabei auch öffentliche Straßen nutzen. Beide Ansprüche gleichzeitig zu erfüllen, ist zuweilen mit deutlichen Kompromissen behaftet, wobei insbesondere die Straßentauglichkeit heutiger Traktoren unzureichend ist. CENTAUR kann mit seinem adaptiven Fahrwerk mit transformierenden Reifen beide Situationen optimal meistern: Auf asphaltierter Straße nutzt der Traktor eine geringe Spurweite und einen längeren Radstand. Das Profil der Reifen bleibt für feste, ebene Untergründe eingefahren und bietet so einen kompromisslosen Abrollkomfort. Damit lassen sich komfortabel und sicher auch Geschwindigkeiten fahren, die weit über der für Traktoren herkömmlichen liegen. Andere Verkehrsteilnehmer werden kaum behindert. Beim Beginn der Feldarbeit transformiert sich CENTAUR zu einem optimalen Ackergefährt. Die schräg in einer V-Form eingebauten Aufhängungen der Hinterräder fahren nach außen und verbreitern so die Spur des Fahrzeugs, wodurch eine hohe Stabilität erreicht wird. Gleichzeitig verringert sich damit der Radstand, wodurch die Wendigkeit erhöht wird.









Die Radaufhängung bietet mehrere axiale Bewegungen zwischen Chassis und Rad, die alle elektrisch angesteuert und bewegt werden. Die äußere Schwinge der Hinterräder lässt sich damit so ausrichten, dass das Fahrzeug auch seitlich an steilen Hängen sicher bewegt werden kann. Die Räder können dabei durch das letzte Gelenk immer senkrecht gehalten werden. Der große Bewegungsspielraum der Aufhängung ermöglicht dem CENTAUR neben einer Niveauregulierung auch große Federwege und durch modernste Sensorik einen ungekannten Federungskomfort im Gelände. Die ebenfalls adaptive, mit großem Freiraum pendelnde Starrachse an der Front unterstützt die Geländegängigkeit.







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