Ein unerwartetes Phänomen, auf das ein Team von Wissenschaftler:innen der BASF SE stieß, kann als Startschuss für die Firma trinamiX angesehen werden: Ein vermeintlicher Versuchsfehler stellte sich schnell als eine revolutionäre Entdeckung heraus, die es weiter zu erforschen galt. So wurde 2015 die trinamiX GmbH als hundertprozentige Tochtergesellschaft des weltgrößten Chemiekonzerns ausgegründet. Mittlerweile ist das Ludwigshafener Start-up zu einem international agierenden Unternehmen herangewachsen, das zukunftsweisende Biometrie- und mobile Spektroskopie-Lösungen vorantreibt.

Die Zusammenarbeit zwischen trinamiX und aroma:id beginnt im Jahr 2019 mit der Gestaltung des Designs eines handgehaltenen Nahinfrarot (NIR)-Spektrometer für den mobilen Einsatz: trinamiX PAL One (Portable Analytical Lab). Bei Nahinfrarot-Spektroskopie handelt es sich um eine etablierte Analyse-Methodik aus dem Labor, mit deren Hilfe Rückschlüsse auf die Zusammensetzung einer Vielzahl an Materialien gezogen werden. So können beispielsweise der Kunststofftyp einer Plastikflasche identifiziert oder die Nährwerte von Weizen ermittelt werden. Dabei nutzt die Methode Licht im – für Menschen unsichtbaren – Nahinfrarotspektrum: Das zu untersuchende Material wird mit infrarotem Licht bestrahlt, das teilweise reflektiert wird. Aus der Reflexion kann mithilfe von empfindlichen Sensoren, intelligenten Algorithmen und komplexen Datenbanken eine Information über die Materialzusammensetzung gewonnen werden.



Pressefotos trinamiX GmbH



trinamiX hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Analyse-Methode so zu miniaturisieren und zugänglich zu machen, dass sie als „Labor in der Tasche“ verfügbar ist. Die anvisierten Nutzungsszenarien könnten heterogener kaum sein. In der Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeugung, der Chemie- und Pharmaindustrie, aber auch der Recyclingbranche kann man von der NIR-Spektroskopie profitieren, um Informationen über die Qualität und Zusammensetzung der jeweiligen Proben zu gewinnen. Entsprechend vielseitig sind die Anforderungen an das Gerätedesign – Technologie, Form, Ergonomie und visuelle Erscheinung. trinamiX PAL One muss unter Reinraumbedingungen ebenso funktionieren, wie im erdigen Matsch, muss mit chemischen Proben genauso zurechtkommen wie mit aggressiven Reinigungsmitteln. Außerdem soll es in der Jackentasche verschwinden können, muss aber auch stabil auf einem Labortisch stehen – und das auch kopfüber trotz möglichst kleiner, präziser Messspitze. All diese Anforderungen bringen Designansprüche mit sich, die sich nur schwer vereinen lassen.



Auszug aus der Ergonomiestudie





Variantenbildung für das ermittelte Layout





Produktrendering



aroma:id hatte den Freiraum, das grundlegende Layout der definierten, technischen Bauteile, frei zu gestalten. Die ersten Schritte in der Konzeptentwicklung führten über eine ausführliche Ergonomiestudie, um möglichst vielen Nutzungsszenarien gerecht zu werden. Dabei wurden verschiedenste Messrichtungen untersucht, sowie die Handhabung in jeder denkbaren Körper- und Handstellung ausprobiert. Als optimales Layout, das auch eine geringe Baugröße begünstigt, kristallisierte sich die Quaderform mit axialer Messrichtung und mittigem Auslöser heraus.

Im facettierten Erscheinungsbild von trinamiX PAL One spiegelt sich die Vielseitigkeit seines Einsatzgebietes wider, in den klaren Kanten die Präzision seiner Messtechnik. Doch die Raumausnutzung für ein möglichst geringes Gesamtvolumen, das von jeder Hand gut greifbar ist, stand bei der Gestaltung im Vordergrund. Die kreisrunde Form des Messkopfs verweist zum einen auf die darunterliegende Technik, bei der die Lampen radial um den Sensor platziert sind. Zum anderen ermöglicht die Form das Abschrauben des Kopfs, um die Lichtquelle bei Bedarf unkompliziert austauschen zu können. Die abgeschrägten Stufen und Verschneidungen reduzieren das Gesamtvolumen und verhelfen PAL One zu der schlanken und zugleich stabilen Silhouette.

 







Pressefoto trinamiX GmbH



Auch die Geräte-Icons folgen den gestalterischen Vorstellungen von aroma:id, um ein perfektes User Journey zu generieren. Die ausgeschalteten, dauerhaft leuchtenden oder blinkenden Symbole vermitteln ein ganzes Repertoire an Informationen, das zusammen mit trinamiX erarbeitet wurde. Dazu zählen beispielsweise Informationen über Akkuladezustand, Kopplung und Messbereitschaft oder erfolgreiche und fehlgeschlagene Messungen.

Ein spezielles Utensil, das PAL One immer mit sich führt, ist die Weißreferenz – eine hochwertige Scheibe aus Teflon, die der regelmäßigen Kalibrierung des Messsystems dient. Der am Gehäuseboden des Gerätes integrierte Schnappdeckel, der die Referenz auf der geschützten Innenseite enthält, ist darüber hinaus eine ästhetische Lösung, um das Produktetikett, die zwei einzigen Montageschrauben und einen USB-Anschluss zu verbergen. Das subjektive Empfinden der hohen Robustheit des nach Schutzart IP65 zertifizierten Geräts wird dadurch maximiert. Dass ein am Gerät fehlender Schnappdeckel auffällig ist, war die Absicht der Designer. So kann dieses wertvolle Werkzeug kaum vergessen werden und verloren gehen.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen trinamiX und aroma:id war mit dem Launch von trinamiX PAL One keineswegs beendet. Denn „trinamiX PAL Two" knüpft an diese Kollaboration an ....



Prototyp Nr. 1





Produktrenderings





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